Kulturkonservatismus, Geistesaristokratie, Ressentiment: Kritische Perspektiven auf literarische Intellektuellendiskurse seit 1918 und ihre gegenwärtige Aktualität
Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Gretz)
Die interdisziplinäre und internationale Tagung möchte die Aktualität und Brisanz kultur- und rechtskonservativer Intellektuellendiskurse seit 1918 in ihrer historischen Genese und in ihrer Verflechtung genauer in den Blick nehmen. In diachroner und synchroner Perspektive sollen dabei Kontinuitäten, aber auch Ambivalenzen und Widersprüche kritisch beleuchtet und herausgearbeitet werden. Das Ziel des Tagungsprojekts besteht darin, heutige Positionen von Kulturkonservatismus, Geistesaristokratie und Ressentiment im literarischen Feld mit solchen der vielschichtigen und widersprüchlichen intellektuellen Formationen im weltanschaulichen Spektrum von (Kultur-)Konservatismus bis hin zur ‚Konservativen Revolution‘ nach dem Ersten Weltkrieg methodisch in eine vergleichende Konstellation zu bringen. Die Vorträge der Tagung werden zwei etwa hundert Jahre auseinanderliegende Ausprägungen und Konzepte kulturkonservativen Denkens in der kritischen Gegenüberstellung wechselseitig erhellen und damit den kritischen Blick für aktuelle Ausprägungen rechtskonservativer und neurechter Literaturpolitiken und Kulturtheorien schärfen.