Steigerung der kulturellen Teilhabe mittels innovativer und ökonomisch nachhaltiger Preiskonzepte

Project Period: 2019-11-01 – 2022-10-31
Externally Funded
Acronym
kulturPreis
Coordinator
Nancy Wünderlich
Principal Investigator
Beate Flath, Dennis Kundisch, Nancy Wünderlich
Member
Maryam Momen Pour Tafreshi, Stefanie Jutta Marianne Müller
Department(s)
Dienstleistungsmanagement und Technologiemarketing (bis 2022)
Wirtschaftsinformatik, insb. Digitale Märkte
Description

Bürger*innen mit wenig ökonomischem, sozialem, kulturellem und symbolischem Kapital haben oftmals nicht die Möglichkeit, am urbanen kulturellen Leben im vollen Umfang teilzunehmen. Sie sind sogenannte verletzliche Verbraucher*innen, die in Gefahr geraten, vom sozialen und wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen zu werden (Micklitz et al. 2010). Diesen Missstand versuchen Kulturbetriebe im Sinne ihres kulturpolitischen Auftrages in der Regel über die Preisgestaltung – als wirksamste absatzpolitische Maßnahme – zu adressieren. Eine Steigerung der kulturellen Teilhabe mittels ökonomisch und sozial nachhaltiger Gestaltung von Preiskonzepten übt einen positiven Einfluss auf das Gemeinwohl aus. Häufig jedoch erreichen diese Maßnahmen nicht das intendierte Ziel, die Nachlässe werden nicht genutzt, die Beteiligung der verletzlichen Verbraucher*innen am kulturellen Leben wird nicht erreicht. Gründe dafür sind beispielsweise die trotz Rabattierung als zu hoch empfundenen Preise, eine mangelnde Miteinbeziehung der Adressaten in die Preisgestaltung oder auch das Vorliegen von Stigmatisierung im Bezahlprozess. Alternative Preiskonzepte, die in anderen Kontexten bereits Anwendung finden, wie beispielsweise Pay-what-you-want oder der suspended coffee – Verbraucher*innen bezahlen den zweifachen Preis für einen Kaffee und spenden damit einen Kaffee an Bedürftige -, werden auf Basis von unsicheren Rentabilitätsprognosen von Kulturbetrieben zumeist nicht implementiert. Zudem existieren bislang nur wenige Erkenntnisse zum Vorliegen von Stigmatisierung bei dem Kauf und der Nutzung von kulturellen Angeboten.


Das Gesamtziel des Vorhabens ist es daher, die Wirksamkeit und die Einsatzmöglichkeiten von alternativen und innovativen Preiskonzepten für Kulturbetriebe zu erforschen. Das Konsortium, bestehend aus Universität Paderborn, Theater Paderborn, Programm-Kino Pollux, Musik-Club Wohlsein, Heinz Nixdorf MuseumsForum, Kulturamt der Stadt Paderborn, Kreis Paderborn sowie Caritas hat sich daher zum Ziel gesetzt, ausgewählte alternative Preiskonzepte (beispielsweise partizipative Bezahlmodelle oder transaktionsabhängige Spenden) unter Berücksichtigung von Akzeptanztreibern und -hemmnissen für beteiligte Kulturbetriebe zu adaptieren, bei den beteiligten Kulturbetrieben im Realbetrieb einzusetzen und deren nachhaltige Wirkung auf verletzliche Verbraucher*innen und auf die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Finanzierbarkeit zu messen.


Grant Number
Funding Organisation
Bundesministerium für Bildung und Forschung

3 Publications

2021 | Conference Abstract | LibreCat-ID: 21723 LibreCat
 
2021 | Conference Abstract | LibreCat-ID: 21724
What Price Culture? – A Taxonomy of Entry Pricing Policies at Museums
M. Althaus, S.J.M. Müller, D. Kundisch, in: 2021.
LibreCat
 
2022 | Journal Article | LibreCat-ID: 41282
Zwischen teilhaben und Teil sein. Ein Gespräch über kulturelle Teilhabe im Kontext transdisziplinärer Forschung
B. Flath, M. Momen Pour Tafreshi , Transformational  POP: Transitions, Breaks, and Crises in Popular Music (Studies) (Vibes - The IASPM D-A-CH Series 2) 2 (2022) 19–32.
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