Konzeptionierung eines digitalen Wissensmanagementsystems für die zivile Gefahrenabwehr am Beispiel der Feuerwehr

Wissensmanagement ist im unternehmerischen Kontext ein etabliertes Feld der Forschung und Praxis, das auf die Verbesserung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit abzielt. In den Organisationen der zivilen Gefahrenabwehr hingegen gibt es erhebliche Defizite bei der Erfassung und Weitergabe von Wissen, obwohl auch hier große Abhängigkeiten vom Erfahrungswissen bestehen. Diese Arbeit analysiert am Beispiel der Feuerwehr die Gründe für diese Diskrepanz und entwickelt ein Konzept, das das Wissensmanagement im Feuerwehrwesen nachhaltig verankern soll. Eine deutschlandweite Umfrage mit 577 Einsatzkräften ergab, dass eine digitale Verwaltungsunterstützung bereits verbreitet ist, das Wissen jedoch vornehmlich per E-Mail, Chat, mündlich oder per Aushang verteilt wird. Die Teilnehmenden wünschen sich eine Lösung für das Wissensmanagement, die im Einsatz, bei Aus- und Weiterbildung sowie der Verwaltungsarbeit unterstützt. Auf der Umfrage und einer systematischen Literaturrecherche aufbauend, wurde der Handlungsbedarf identifiziert. Darauf basieren die Ableitung der Anwendungsbereiche sowie Rahmenbedingungen, welche sich in den Anforderungen an ein Wissensmanagementsystem widerspiegeln. Das Umsetzungskonzept beschreibt die Systemarchitektur der Lösung, die auf einem open-source Wiki mit passenden Erweiterungen beruht. Zentrales Element ist die Möglichkeit zum Austausch von Wissen über Organisationsgrenzen. Abgeschlossen wird die Arbeit mit der Demonstration und Evaluation der Lösung.

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In the corporate context, knowledge management is an established field of research and practice that aims to improve efficiency and competitiveness. In civil emergency response organizations, on the other hand, there are considerable deficits in the acquisition and transfer of knowledge, although there is great dependence on empirical knowledge, too. This paper uses the example of the fire department to analyze the reasons for this discrepancy and develops a concept to anchor knowledge management in the fire department in the long term. A Germany-wide survey of 577 firefighters revealed that digital administrative support is already widespread, but that knowledge is primarily distributed by email, chat, verbally or via paper. The participants seek for a knowledge management solution that provides support during incients, training, as well as administrative work.Based on the survey and a systematic literature review, the need for action was identified. The areas of application and framework conditions, which are reflected in the requirements for a knowledge management system, are based on this. The implementation concept describes the system architecture of the solution, which is based on an open-source wiki with suitable extensions. The central element is the ability to share knowledge across organizational boundaries. The work concludes with a demonstration and evaluation of the solution.