Ambiguität und Algorithmus: Literatur in den Social Media

<jats:p>Algorithmen prägen die Social Media-Literatur und ihre Rezeption. Das Spannungsfeld zwischen Ambiguität der Social Media-Literatur und Algorithmizität der sozialen Plattformen untersuchen die Beiträge dieses Bandes aus interdisziplinär verschiedenen sowohl theoretischen als auch empirischen Perspektiven. Die Beiträge erforschen die ästhetischen und gesellschaftlichen Implikationen der Social Media-Literatur und entwickeln didaktische Konzepte für die schulische Literaturvermittlung mit Social Media. Die Beiträge im ersten Teil analysieren die medienspezifischen Affordanzen der Plattformen, die Funktionsweise von Algorithmen und Herausforderungen für die digitale Souveränität der User:innen. Im Zentrum stehen dabei die Merkmale innovativer Genres der Social Media-Literatur und neuer Schreibweisen wie das Flat-Writing-Textdesign, das ‘Ich’ und der Konfessionalstil sowie Strategien der Authentizitätsbehauptung und der Vereindeutigung. Die Beiträge im zweiten Teil fokussieren didaktische Aspekte: Sie untersuchen die primär pragmatische Rezeption von Social Media-Posts durch Jugendliche und die hieraus folgenden Schwierigkeiten für eine literarästhetische Interpretationskompetenz von Social Media-Literatur im Deutschunterricht. Die von ihnen entworfenen didaktischen Konzepte zur Förderung der Ambiguitätskompetenz von Schüler:innen, etwa im literarischen Unterrichtsgespräch, zielen im schulischen Umgang mit digitalen Literaturen auf Ambiguitätstoleranz, die „Fähigkeit, Mehrdeutigkeit zu ertragen“ (Maiwald 2001).</jats:p>