„In diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons“ – Die Dichtung der Heidelberger Romantik in der Musik
A. Tumat, in: F. Strack (Ed.), 200 Jahre Heidelberger Romantik, Springer, New York, 2007, p. 161‑182.
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Strack, Friedrich
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Die Dichtung der sogenannten „Heidelberger Romantik“ entfaltete ihre geistesgeschichtliche Wirkung in hohem Maße durch ihre musikalische Rezeption. Die Volksliedsammlung Des Knaben Wunderhorn 2 wurde von Achim von Arnim und Clemens Brentano ohne Notenbeigabe herausgegeben; bis ins 20. Jahrhundert reizten ihre Texte immer wieder zu Kompositionen, von denen die Wunderhorn-Lieder Gustav Mahlers heute die Bekanntesten sind.3 Die inhaltliche Heterogenität der Sammlung spiegelt sich in der Geschichte ihrer Vertonungen: Die verschiedenen Texte tragen einerseits Angebote zur kollektiven Identifikation, beispielsweise im nationalen Sinne, in sich. Gleichzeitig vermögen sie andererseits ein solches kollektives Identifikationsangebot zu durchkreuzen, indem sie das Leiden an der Außenseiterrolle — etwa in der Person eines Fahnenflüchtlings4 — thematisieren, wie in den von Gustav Mahler gewählten, zumeist von starker Gebrochenheit getragenen Liedern. Die Gestalt der Texte in der Sammlung sollte nach der Bearbeitung durch die beiden Herausgeber dem entsprechen, was sie unter „Volkston“ verstanden.5 Dieser „Ton“ der Texte wurde wiederum in der Folgezeit als verbürgter Volkston rezipiert. Er beeinflusste Dichter wie Joseph von Eichendorff, dessen Lyrik von der Wunderhorn-Sammlung inspiriert wurde.6 Das Heidelberger Jahr 1807/08, in dem dieser die Liedsammlung kennenlernte, war für Eichendorff „eines der entscheidendsten seines Lebens“.7 Die literarische Rezeption der Wunderhorn-Texte in seiner Lyrik fand wiederum ihrerseits in unzähligen Vertonungen musikalischen Widerhall, so etwa in Robert Schumanns Liederkreis op. 39.8
Publishing Year
Book Title
200 Jahre Heidelberger Romantik
Series Title / Volume
Heidelberger Jahrbücher
Volume
51
Page
161‑182
ISBN
LibreCat-ID
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Tumat A. „In diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons“ – Die Dichtung der Heidelberger Romantik in der Musik. In: Strack F, ed. 200 Jahre Heidelberger Romantik. Vol 51. Heidelberger Jahrbücher. Springer; 2007:161‑182. doi:10.1007/978-3-540-75234-9_9
Tumat, A. (2007). „In diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons“ – Die Dichtung der Heidelberger Romantik in der Musik. In F. Strack (Ed.), 200 Jahre Heidelberger Romantik (Vol. 51, p. 161‑182). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-540-75234-9_9
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A. Tumat, “„In diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons“ – Die Dichtung der Heidelberger Romantik in der Musik,” in 200 Jahre Heidelberger Romantik, vol. 51, F. Strack, Ed. New York: Springer, 2007, p. 161‑182.
Tumat, Antje. “„In Diesem Schein Des Bekannten Liegt Das Ganze Geheimniß Des Volkstons“ – Die Dichtung Der Heidelberger Romantik in Der Musik.” 200 Jahre Heidelberger Romantik, edited by Friedrich Strack, vol. 51, Springer, 2007, p. 161‑182, doi:10.1007/978-3-540-75234-9_9.