Materialitäten virtueller Mode: das Fallbeispiel The Fabricant
C. Brachtendorf, H. Behrmann, J. Brachem, Jahrbuch Netzwerk Mode Textil 2022 (2023) 95–103.
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| German
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Brachtendorf, CharlotteLibreCat
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Behrmann, Helga;
Brachem, Judith

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Virtual fashion, meaning clothes that exist not as physical textile objects but rather as files is gaining popularity.
The Fabricant, a digital-only fashion label from Amsterdam is particularly famous for its creations. Within the fashion industry, virtual fashion is taken as a pioneering innovation that can solve problems such as lacking sustainability and unrealistic bodily ideals precisely because it is understood as immaterial. In contrast, this paper argues that virtual fashion is in fact a material phenomenon. For example, to be perceptible to humans in the first place, virtual fashion
depends upon various technologies and devices. These devices are themselves subject to specific non-sustainable
production processes. Virtual fashion can further be understood as material insofar that it is almost indistinguishable from other mediatized representations of physical fashion. Lastly, just like its physical counterpart, virtual fashion is bound to human bodies and largely adheres to existing bodily ideals.
Virtuelle Mode – also Kleider, die als Datei und nicht als physisch-textiles Objekt existieren – gewinnen zunehmend an Popularität. Besonders das Amsterdamer Modelabel The Fabricant ist für seine virtuellen Entwürfe bekannt. In der Modeindustrie wird virtuelle Mode dabei als Innovation gehandelt, die qua ihrer vermeintlichen Immaterialität Probleme wie mangelnde Nachhaltigkeit oder normative Schönheitsideale zu lösen vermag. Dieser Beitrag hingegen argumentiert, dass es sich auch bei virtueller Mode um ein materielles Phänomen handelt. Um überhaupt erst zur Erscheinung zu kommen, ist virtuelle Mode beispielsweise auf technisch-mediale Dispositive angewiesen. Die hier verwendeten Geräte unterliegen ihrerseits spezifischen Produktionsbedingungen, die meist nicht weniger umweltbelastend sind. Virtuelle Mode kann außerdem insofern materiell verstanden werden, als dass sie sich in ihrer ästhetischen Wahrnehmung kaum von medialisierten Darstellungen physischer Mode unterscheiden lässt. Schließlich ist virtuelle Mode – genau wie ihr physisches Gegenstück – an menschliche Körperlichkeit gebunden und bedient oftmals bestehende Körperideale.
Virtuelle Mode – also Kleider, die als Datei und nicht als physisch-textiles Objekt existieren – gewinnen zunehmend an Popularität. Besonders das Amsterdamer Modelabel The Fabricant ist für seine virtuellen Entwürfe bekannt. In der Modeindustrie wird virtuelle Mode dabei als Innovation gehandelt, die qua ihrer vermeintlichen Immaterialität Probleme wie mangelnde Nachhaltigkeit oder normative Schönheitsideale zu lösen vermag. Dieser Beitrag hingegen argumentiert, dass es sich auch bei virtueller Mode um ein materielles Phänomen handelt. Um überhaupt erst zur Erscheinung zu kommen, ist virtuelle Mode beispielsweise auf technisch-mediale Dispositive angewiesen. Die hier verwendeten Geräte unterliegen ihrerseits spezifischen Produktionsbedingungen, die meist nicht weniger umweltbelastend sind. Virtuelle Mode kann außerdem insofern materiell verstanden werden, als dass sie sich in ihrer ästhetischen Wahrnehmung kaum von medialisierten Darstellungen physischer Mode unterscheiden lässt. Schließlich ist virtuelle Mode – genau wie ihr physisches Gegenstück – an menschliche Körperlichkeit gebunden und bedient oftmals bestehende Körperideale.
Publishing Year
Journal Title
Jahrbuch Netzwerk Mode Textil
Volume
2022
Page
95-103
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Brachtendorf C, Behrmann H, Brachem J. Materialitäten virtueller Mode: das Fallbeispiel The Fabricant. Jahrbuch Netzwerk Mode Textil. 2023;2022:95-103. doi:https://doi.org/10.53193/221421485G
Brachtendorf, C., Behrmann, H., & Brachem, J. (2023). Materialitäten virtueller Mode: das Fallbeispiel The Fabricant. Jahrbuch Netzwerk Mode Textil, 2022, 95–103. https://doi.org/10.53193/221421485G
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C. Brachtendorf, H. Behrmann, and J. Brachem, “Materialitäten virtueller Mode: das Fallbeispiel The Fabricant,” Jahrbuch Netzwerk Mode Textil, vol. 2022, pp. 95–103, 2023, doi: https://doi.org/10.53193/221421485G.
Brachtendorf, Charlotte, et al. “Materialitäten virtueller Mode: das Fallbeispiel The Fabricant.” Jahrbuch Netzwerk Mode Textil, vol. 2022, 2023, pp. 95–103, doi:https://doi.org/10.53193/221421485G.
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nmt-22_09_Behrmann-Brachem-Brachtendorf.pdf
560.79 KB
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2025-05-10T17:58:48Z