Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel

A. Münzmay, in: M. Saxer, A. Münzmay (Eds.), Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis, text+kritik, München, 2017, pp. 199–216.

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Saxer, Marion; Münzmay, Andreas
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Die ‚Geistliche Musik‘ besitzt in Dieter Schnebels Gesamtwerk durchaus einen wichtigen Stellenwert: Rund fünfzehn seiner Stücke können aufgrund ihrer Textgrundlage (z. B. biblisch, liturgisch) oder aufgrund einschlägiger Gattungsangaben (z. B. Messe) diesem Feld zugeschrieben werden. Die Forschungsliteratur kam auf dieses Korpus insbesondere dann zu sprechen, wenn es ihr mit hermeneutisch interpretierendem Interesse um die kompositorische Arbeit des Theologen Schnebel ging; erinnert sei stellvertretend an die Studien von Clytus Gottwald (Neue Musik als spekulative Theologie: Religion und Avantgarde im 20. Jahrhundert) und Constantin Gröhn (Dieter Schnebel und Arvo Pärt: Komponisten als ‚Theologen‘). Im vorliegenden Beitrag soll es allerdings nicht darum gehen, der ‚Geistlichkeit‘ Schnebel’scher Musik auf die Spur zu kommen, sondern vielmehr soll nach solcher Musik in Schnebels Œuvre gefragt werden, die den kirchenmusikalischen Raum kompositorisch gleichsam als Material einrechnet und in Szene setzt – Musik, die den kirchenmusikalischen Raum mit künstlerischen Mitteln interpretiert. In pragmatischer, nicht theoretisierend-systematischer Weise soll dabei ein Raumbegriff zum Einsatz kommen, der den konkret architektonischen und sozialen Raum ‚Kirche‘ ebenso umfasst wie die diesem Raum als Tradition eingeschriebenen musikalischen Praxen und Repertoires: ein weiter, vom gemeinsamen Singen bis zum Konzert in der Kirche reichender ‚musikkultureller Raum‘ mit den ihm dadurch eigenen Werk- und Gattungskanons, aber auch mit den gerade in den 1960er-Jahren mit ihm verbundenen kirchen-raum-musikalischen Grundsatzdebatten, wie sie Katrin Beck in ihrer Arbeit über Neue Musik im kirchlichen Raum der 1960er Jahre: Clytus Gottwald und die Folgen sehr plastisch dargelegt hat. In welcher Weise setzt sich Schnebels Komponieren für Orgel und für Stimme – als die mit dem (Musik‑)Raum ‚Kirche‘ in besonders enger Weise, ja nahezu untrennbar verbundenen Instrumente – mit diesem kirchenmusikalischen Kulturraum auseinander? Worin bestehen gegebenenfalls die Parallelen und Verbindungslinien zwischen Schnebels Komponieren für Stimme und für Orgel, also derjenigen beiden Bereiche, die in Schnebels großem vierteiligen Zyklus Für Stimmen (…missa est) (1956–1969) in geradezu programmatischer Weise einander gegenübergestellt und in Beziehung gesetzt sind? Inwiefern sind solche Verbindungen auf Schnebels spezifische künstlerische Strategien der Interpretation des kirchenmusikalischen Raums zurückzuführen?
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Book Title
Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis
Page
199 - 216
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Münzmay A. Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel. In: Saxer M, Münzmay A, eds. Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis. text+kritik; 2017:199-216.
Münzmay, A. (2017). Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel. In M. Saxer & A. Münzmay (Eds.), Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis (pp. 199–216). text+kritik.
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Münzmay, Andreas. “Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel.” In Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis, edited by Marion Saxer and Andreas Münzmay, 199–216. München: text+kritik, 2017.
A. Münzmay, “Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel,” in Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis, M. Saxer and A. Münzmay, Eds. München: text+kritik, 2017, pp. 199–216.
Münzmay, Andreas. “Immer Neue Musik im kirchenmusikalischen Raum. Zum Verhältnis von Improvisation, Interpretation und Determination im Vokal- und Orgelwerk von Dieter Schnebel.” Musikalische Interpretation im Dialog. Musikwissenschaftliche und künstlerische Praxis, edited by Marion Saxer and Andreas Münzmay, text+kritik, 2017, pp. 199–216.
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